Der Schah und der Ayatollah

Dokumentation Deutschland 2019

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Vor 40 Jahren, im Jahr 1979, stürzt im Iran eine Revolution unter der Führung von Ayatollah Khomeini den Herrscher Schah Mohammad Reza Pahlavi und beendet damit eine über 2.500 Jahre alte Monarchie. Die Dokumentation erzählt die Lebenswege der beiden Kontrahenten. Sie standen sich über mehr als 30 Jahre als Gegenspieler gegenüber, vom Machtantritt in den 40er Jahren über die Weiße Revolution ab 1963 bis zum dramatischen Jahr 1978, in dem sich die Machtverhältnisse umkehrten und der Ayatollah innenpolitisch zur entscheidenden Größe wurde, und dem Sturz des Schahs Anfang 1979.


Vor 40 Jahren beendete die Islamische Revolution unter der Führung von Ayatollah Khomeini die Herrschaft des Schahs. Warum scheiterte der letzte persische Kaiser - eine der Schlüsselfiguren der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts - so tragisch?

Die Geschichte des Schahs begann mit Ideen von Fortschritt und Reform und endete im blutigen Chaos. Eine entscheidende Rolle spielte sein ambivalentes Verhältnis zur Religion und zum Klerus. Anders als sein Vater setzte Schah Mohammad Reza Pahlavi immer auch auf die Unterstützung seiner Politik durch die religiösen Führer. Aber sie sind es schließlich, die ihn zu Fall bringen.

Wie sehr der Abstieg des Schahs mit dem Aufstieg des iranischen Fundamentalismus unter Ayatollah Khomeini zusammenhängt, wie es zum Regimewechsel von der Monarchie zur Islamischen Republik kam, zeigt diese Dokumentation. Der Film schildert die Lebenswege der beiden Rivalen, Schah Mohammad Reza Pahlavi und Ayatollah Khomeini, der Leitfigur der Islamischen Revolution und dem ersten Herrscher der Islamischen Republik Iran.

Khomeini wird schon kurz nach dem Amtsantritt des Schahs in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu seinem entschiedenen Gegner und bekämpft ihn während seiner gesamten Herrschaft bis zum bitteren Ende. Höhepunkte dieser Auseinandersetzung sind die Weiße Revolution von 1963 und das dramatische Jahr, in dem sich die Machtverhältnisse umkehrten und der Ayatollah innenpolitisch zur zentralen Größe wurde. Hatte ihn der Schah einst außer Landes verwiesen, so wurde er in der Islamischen Revolution zum Hoffnungsträger all derer, die sich vom Schah und von der Monarchie betrogen fühlten. Am Ende siegte der islamische Fundamentalismus, eine neue Herausforderung für die Weltpolitik. Die Filmemacher haben mit Zeitzeugen, Historikern und namhaften Vertretern des Schah-Regimes sowie mit Khomeini-Vertrauten gesprochen: unter anderem Farah Diba (Ehefrau von Schah Mohammad Reza Pahlavi und letzte Kaiserin des Iran), Abolhassan Banisadr (erster gewählter Präsident der Islamischen Republik Iran), Mahnaz Afkhami (Frauenministerin unter dem Schah), Abbas Milani (Historiker, Stanford University), Dr. Hans Friderichs (deutscher Wirtschaftsminister von 1972-77), Hassan Yussefi Eshkevari (einstiger Anhänger von Khomeini und Kritiker des schiitischen Klerus) und Bahman Nirumand (langjähriger Kritiker des Schah-Regimes, lebt im Exil in Berlin).

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 10.12.2019 um 21:50 Uhr auf arte.