"Nicht länger nichts." Geschichte der Arbeiterbewegung (4/4)

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Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Unter der Volksfront-Regierung erstarkte die Arbeiterbewegung in den 30er Jahren in Frankreich. In faschistisch regierten Ländern mussten sich die Arbeiter den autoritären Regimes beugen. In Vernichtungslagern mussten sich von den Nationalsozialisten Verfolgte bei Zwangsarbeit zu Tode schuften. Während des Kalten Krieges verbesserten sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen im Westen, auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs wurde den Arbeitern sämtliche gewerkschaftliche Freiheiten und das Streikrecht genommen. In den 70er Jahren keimte neue Hoffnung für die Arbeiterklasse auf - doch was ist heute davon geblieben?


In den 30er Jahren schien die Arbeiterklasse so viel Macht zu besitzen wie nie zuvor. In Frankreich bestätigte dies der Erfolg der Volksfront-Regierung, doch europaweit erlebten die Arbeiter einen Rückschlag nach dem anderen. Mit Unterstützung von Hitler und Mussolini entschied General Franco 1939 den Bürgerkrieg in Spanien zu seinen Gunsten und errichtete eine Militärdiktatur. Schließlich wurden die Arbeiter in den von der Wehrmacht besetzten Gebieten zu Sklaven degradiert: Zwangsarbeit für die sogenannten Untermenschen in Osteuropa, "Vernichtung durch Zwangsarbeit" für Juden, Sinti, Roma sowie für die sowjetischen Kriegsgefangenen, die sich in Konzentrationslagern zu Tode schuften mussten.
Auf das Ende des Zweiten Weltkriegs folgte der Kalte Krieg, der Ost und West entzweite. Im Westen wurde der soziale Frieden erkauft, indem die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Arbeiter geringfügig verbessert wurden, etwa nach dem Vorbild von Henry Ford. Auf der anderen Seite des Eisernen Vorhangs übernahmen kommunistische Einheitsparteien die Macht, die vorgeblich für alle Arbeiter sprachen und ihnen gleichzeitig mit Unterstützung sowjetischer Panzer sämtliche gewerkschaftliche Freiheiten und das Streikrecht nahmen.
In den 70er Jahren keimte neue Hoffnung für die Arbeiterklasse auf: Sie schien erneut Mittelpunkt einer Gesellschaft zu sein, in der sich revolutionäre Utopien entfalten konnten wie 100 Jahre zuvor. Heute befindet sich Europa mitten in der Deindustrialisierung - mit negativen Begleiterscheinungen wie Arbeitslosigkeit und Armut. Noch nie war der Anteil der Arbeiterschaft an der Bevölkerung höher, doch der wirtschaftliche Strukturwandel könnte schon bald ihr Schicksal besiegeln. Befinden wir uns heute tatsächlich am Ende der Arbeiterbewegung? Oder wird sie nur in anderer Form wieder auf den Plan treten? Unterdrückung und Ausbeutung, Revolution und Reformen: Die Geschichte der Arbeiterbewegung beginnt im frühen 18. Jahrhundert in Europa. Im Zuge der Industrialisierung entstand im 19. Jahrhundert eine Gesellschaft, in der die Unterschiede zwischen Arm und Reich immer bedeutender wurden. Vor diesem Hintergrund begann die Arbeiterbewegung. Geleitet von Visionären wie Karl Marx oder Friedrich Engels setzte sich diese für eine bessere Arbeitswelt und einen Umbruch der Gesellschaft ein. Die vierteilige Dokumentation blickt auf die Geschichte der Arbeiterbewegung in ganz Europa von ihren Anfängen bis in die Gegenwart.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 29.04.2020 um 00:45 Uhr auf arte.

29.04.2020
00:45
Livestream
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Politik, Wirtschaft, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
01.05.2023 06:10 Uhr arte
29.04.2020 00:45 Uhr arte