Off Frame aka Revolution bis zum Sieg

Dokumentarfilm Palästina 2016

Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Regisseur Mohanad Yaqubi hat Filmsequenzen über den palästinensischen Widerstandskampf von den späten 60er Jahren bis heute zu einer dokumentarischen Collage zusammengefügt. Durch den Neuschnitt von Filmausschnitten zwischen Fiktion und Propaganda verdeutlicht er gerade das, was die Kamera nicht zeigt. Für die Palästinenser markierten sie einen Identitätswandel: von Geflüchteten zu Freiheitskämpfern. Der Dokumentarfilm lief auf der Berlinale 2017 in der Sektion "Forum Expanded".


"Off Frame aka Revolution bis zum Sieg" spürt den Fragmenten einer Revolution nach und setzt Bilder eines Traums von Freiheit zusammen. Er nutzt dazu Filme aus der Zeit des palästinensischen Widerstandskinos, die zwischen 1968 und 1982 im Zusammenhang mit der palästinensischen Revolution produziert wurden. Für den Rest der Welt zeigten diese Filme ein Beispiel eines Volks im Widerstand. Sie erklärten, wofür und gegen wen diese Menschen kämpften. Doch für die Palästinenser markierten sie einen Identitätswandel: von Geflüchteten zu Freiheitskämpfern. Sie vermischen Fiktion und Dokumentation, persönliches und kollektives Erleben. Die Sequenzen an der Grenze zwischen Fiktion und Propaganda, Traum und Wirklichkeit werden von Yaqubi chronologisch zusammengeschnitten, um zu illustrieren, wie ein Volk im Widerstand sich selbst darstellt. Während vor der Kamera Geschichte geschrieben - oder gefilmt - wird, erfasst der Film auch das, was außerhalb des Bildes ist, also "off frame".

Die palästinensische Revolution arbeitete mit Filmemachern, Schauspielern und Aktivisten unter anderem aus Syrien, Italien, Großbritannien, Libanon, Frankreich, Deutschland und Argentinien zusammen und ging Partnerschaften mit Institutionen in Berlin, Moskau, Bagdad und Kuba ein. Trotz des hohen Produktionsaufkommens sind nur wenige Filme bis heute erhalten. Dabei lässt sich durch einen neuen Blick auf dieses filmische Werk eine Menge lernen. "Off Frame aka Revolution bis zum Sieg" will eine Lücke des kollektiven Gedächtnisses füllen und ergründen, was sich hinter der Kamera und hinter den Kulissen dieser Filme abspielte. "Off Frame aka Revolution bis zum Sieg" spielt mit der Zeitlichkeit des Kinos und der Dehnbarkeit der Zeit. Der Dokumentarfilm versetzt den Zuschauer in die Vergangenheit und öffnet ein Fenster auf das Leben, die Hoffnungen und Träume von Menschen, die wieder selbst bestimmen wollen, wie sie sich darstellen. Der Dokumentarfilm lief auf der Berlinale 2017 in der Sektion "Forum Expanded". Mohanad Yaqubi, geboren 1981 in Kuwait, unterrichtet neben seiner Arbeit als Filmemacher und Produzent Filmwissenschaften an der International Art Academy in Palästina. Er ist Mitbegründer der Produktionsfirma Idioms Film in Ramallah und des Kollektivs Subversive Film, das sich mit militanter Filmpraxis beschäftigt. Er ist Regisseur und Produzent sowohl dokumentarischer als auch fiktionaler Kurzfilme. Seine Filme wurden auf internationalen Festivals gezeigt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 03.06.2020 um 01:45 Uhr auf Arte.

03.06.2020
01:45
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: nein
HDTV: ja
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Palästina, Kurzfilm/Videokunst, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.06.2020 02:15 Uhr arte
03.06.2020 01:45 Uhr Arte
24.10.2017 00:20 Uhr arte