Landesart

Wie kann die Kultur in Rheinland-Pfalz überleben? Was wird aus der Krise vielleicht sogar neu geboren? "Landesart", die Kultursendung im SWR Fernsehen, zeigt, was Künstlerinnen und Künstler im Land der Pandemie entgegensetzen - in der zweiten Live-Ausgabe der Sendung während Corona. Die Krise betrifft die Kulturschaffenden im Land existentiell - "Landesart" erzählt ihre Geschichten zwischen Aufgeben und Durchhalten. Dazu tragen Künstler und Künstlerinnen im Mainzer Kabarett-Theater "Unterhaus" exklusiv für die Sendung bei: Opern-Kabarettistin Annette Postel aus Edenkoben erklärt die Auswirkungen der Quarantäne auf's Eheleben, Poetry-Slammer Alexander Broicher aus Koblenz spielt mit den wichtigsten Begriffen der Pandemie, der Musikkabarettist Matthias Ningel aus Mainz und die Kabarettistin und Musikerin Anna Piechotta aus Cochem stellen Stücke vor, die in der Corona-Zeit entstanden sind, und Comedian Marius Jung erzählt über seine Trierer Wurzeln. Wie wird Kultur wieder wirtschaftlich? Mit den Lockerungen sind Veranstaltungen und Wiedereröffnungen erlaubt, aber noch lange nicht wirtschaftlich. "Landesart" hat Betreiber*innen privater und öffentlicher Kultureinrichtungen besucht: Sabine Weiler in Neuwied hat ihr Kino "Schauburg" wiedereröffnet. Aber wenn sich nicht bald Normalität einstellt, wird Corona hier eine über drei Generationen erfolgreiche Kinotradition jäh beenden. Das Theater Koblenz setzt auch nach den Lockerungen auf reine Online-Vorstellungen. Regisseur und Intendant Markus Dietze und sein Team müssen von Bühnen-Regie auf Film-Regie umschwenken. Dass das genauso viel Mühe und Lampenfieber wie eine "normale" Vorstellung bedeutet, erlebt man beim Onlinegang des Stückes "Maria". Manche Künstler*innen sind von Armut bedroht: "Landesart"-Moderatorin Anna Pöhler fährt nach Altenkirchen. Kultur vor Ort anzubieten ist hier nur mit privater Initiative und Sponsoring möglich. Nun droht die Pandemie, dem über Jahrzehnte gewachsenen Netzwerk den Rest zu geben. Darüber berichtet Margret Staal, die schon lange das soziokulturelle Zentrum "Haus Felsenkeller" in Altenkirchen betreibt und sich unermüdlich für das Prinzip "Kultur für alle" einsetzt. Ob sie ihr Spiegelzelt im September öffnen wird, ist mehr als fraglich. Die Puppenspielerin Petra Schuff hat an diesem Tag einen ihrer wenigen Auftritte - im Wäller Autokino. An die Wiedereröffnung ihrer eigenen kleinen Spielstätte, dem "Theaterhaus" in Alpenrod, ist nicht zu denken. Josef Zierden - mit 66 Jahren, da fängt das Leben an: Eine positive Sicht auf die Krise entwickelt Josef Zierden. Gerade organisiert er das Eifel-Literaturfestival für den Sommer 2021. Mit einer Energie, als gäbe es aktuell keine Krise, steckt er auch Sabine Rehm an. Ihre Buchhandlung in Prüm ist ein wichtiges Standbein des Festivals. Eigentlich hatte Zierden sein Engagement schon im letzten Jahr beendet, von Krankheit und Resignation gezeichnet. "Rückzug und Abgeschiedenheit", das kennen sie auf dem Land schon immer, sagt Zierden jetzt. Und er weiß, welche Kraft daraus erwachsen kann. Er malt aus, dass die Kultur "aus dieser Krise gestärkt hervorgeht" und wie die ländlichen Regionen profitieren könnten. Er hat selbst erlebt, dass die Krise ihn hat auferstehen lassen "wie Phoenix aus der Asche". In den Zeiten vor Corona wollte er eigentlich gar nicht mehr leben. Während des Shutdowns hat er dann 30 Bücher gelesen und fühlt sich wie neu geboren. Die Malerin Susanne Mull und ihr "Blick aus der Isolation": Zwischen Trauer und Visionen, zwischen Pessimismus und Optimismus ist nur eines sicher: Es wird immer anders sein als vor der Krise. Die Malerin Susanne Mull hat mit dem Beginn des Shutdowns ihre Kunst radikal verändert. Von großflächiger Pastellmalerei ist sie übergegangen zu Miniaturen in Acryl. "Der Blick aus der Isolation" nennt sie ihre vom Land mit 2.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.07.2020 um 18:05 Uhr auf SWR.