Unsere Geschichte - Made in Norddeutschland

Tesafilm - Von Glibbermännchen und Fischaugen

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

5.000 Mitarbeitende sind weltweit bei tesa mit Firmenzentrale in Norderstedt bei Hamburg beschäftigt. Jahresumsatz: 1,3 Milliarden Euro. Wie es zu dieser Erfolgsstory kam, mit welchen Schwierigkeiten der Konzern zu kämpfen hat, der jeder Jahr neue Produkte auf den Markt bringen muss, um im Wettbewerb der Klebeindustrie zu überstehen, zeigt die NDR Dokumentation "Als der Tesafilm in den Norden kam".


Die Geschichte des Klebestreifens begann mit einer Panne. In der Hamburger Apotheke von Paul Beiersdorf sollte ein selbstklebender Wundverband entwickelt werden. Doch das Pflaster klebte so stark, dass es sich nicht mehr von der Haut lösen ließ. Eigentlich ein Misserfolg. Doch Beiersdorf war clever: der Klebestreifen wurde einfach anders verarbeitet. Nicht Menschen mit kleinen Verletzungen sollten das Pflaster kaufen, sondern nun die Fahrradfahrer: Das Wunderding eignete sich hervorragend dazu, kaputte Reifen zu flicken.

Was kaum jemand weiß: Heutzutage verdient das Unternehmen tesa das meiste Geld nicht mehr mit Klebe-Produkten für Privatkunden, sondern für die Industrie. Dabei profitiert die Firma von einem weltweiten Trend: Durch den Einsatz von Plastik und Kunststoffen, auch bei der Herstellung von Autoteilen und Smartphones, wird immer mehr geklebt und immer weniger verschweißt oder verschraubt.

5.000 Mitarbeitende sind weltweit bei tesa mit Firmenzentrale in Norderstedt bei Hamburg beschäftigt. Jahresumsatz: 1,3 Milliarden Euro. Wie es zu dieser Erfolgsstory kam, mit welchen Schwierigkeiten der Konzern zu kämpfen hat, der jedes Jahr neue Produkte auf den Markt bringen muss, um im Wettbewerb der Klebemittel-Industrie zu bestehen, zeigt diese NDR Dokumentation.

Filmemacher Manfred Uhlig verfolgt mit seinem Team eine Reihe von Mitarbeitenden des Unternehmens bei ihrem Streben nach dem immer perfekteren Klebestreifen: Lisa Ardente und Deniz Akin forschen an einem Kleber, der die Innenausstattung von Autos zusammenhalten soll. Außendienstler Matheus Zelasny will bei der Meyer Werft für die Firma einen Fuß in die Tür kriegen: Bei der Lackierung von Maschinenteilen für Kreuzfahrtschiffe sollen Rohre demnächst mit Produkten von tesa abgeklebt werden und nicht mehr mit Material der Konkurrenz.

Und im Zweigwerk Offenburg tüftelt Produktoptimierer Bernd Zapf am "klassischen" Tesafilm für den Schreibtisch, der beim Abrollen keine Geräusche macht. Dabei hat er vor allem mit zwei technischen Problemen zu kämpfen: "Glibbermännern" und "Fischaugen". Die sogenannten Glibbermänner sind kleine Gelpartikel in der Klebemasse, als "Fischaugen" bezeichnen die Profis kleine Lufteinschlüsse im fertigen Film. Die Suche nach dem perfekten Klebeband ist ein niemals endendes Geschäft. Film von Manfred Uhlig

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 02.07.2020 um 06:35 Uhr auf Radio Bremen TV.