Die freundlichen Islamisten?

Auf den Spuren der Gülen-Bewegung

45min, Türkei 2019
Quelle: Pressebild (tvdirekt)
Quelle: Pressebild (tvdirekt)

Die Gülen-Bewegung war bis 2016 eine Stütze des Erdogan-Regimes. Heute gilt sie in der Türkei als Staatsfeind Nr. 1. Die Anhänger wurden nach dem Putschversuch verfolgt, Tausende flohen.

Doch die Bewegung lebt weiter. Sie verfügt angeblich über Kader in 160 Ländern, die mehr als 1500 "Bildungseinrichtungen", Krankenanstalten und Medienhäuser betreiben. Kritiker sehen die Gülen-Bewegung als Mischung aus Jesuiten-Orden, Opus Dei und Gladio.

Außerhalb der Türkei hat die Bewegung viele Unterstützer unter den türkischen Muslimen in Europa, seit den 90er-Jahren auch in islamischen Ländern Afrikas und unter muslimischen Intellektuellen in den USA.

Bis vor Kurzem galt die Bewegung als demokratische Alternative zu Salafisten und anderen Islamisten. Deutsche Behörden bewerten die Gülen-Bewegung jedoch neuerdings kritischer, seit das Auswärtige Amt sich alarmiert über Unterwanderungsstrategien und "Erscheinungsformen der Organisierten Kriminalität" innerhalb der Gülen-Bewegung zeigte und gezieltes Vorgehen gegen kritische Journalisten in Deutschland bekannt wurde.

Ist die Gülen-Bewegung, die Deutschland zu ihrer Europa-Zentrale erkoren hat, eine radikale Sekte und Bedrohung für Europa - oder eine friedliche, auf Bildung und Völkerverständigung basierende Einrichtung, wie sie selbst von sich behauptet?

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 25.09.2020 um 10:45 Uhr auf ZDFinfo.

25.09.2020
10:45
Art:Reportage
Kategorie:Gesellschaft
Themenbereich:Politik Ausland