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China in Dosen -Billige Lebensmittel aus Fernost

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Der Autor Christian Jentzsch begibt sich auf Spurensuche und blickt hinter die Kulissen der Branche. Wie arbeitet die riesige Produktionsmaschinerie für billige Lebensmittel in China? Umweltschützer dort klagen über vergiftete Gewässer und Agrarflächen, die Bauern bekämen diese Umweltbelastung nur schwer in den Griff. EU-Behörden führten jüngst Kontrollen in der chinesischen Lebensmittelindustrie durch. Die Ergebnisse sind unbefriedigend - die Kontrolleure fanden zahlreiche Mängel. In China gelobte man Besserung. Verbraucherinnen und Verbrauchern bleibt jedoch nur, sich darauf zu verlassen, dass sich wirklich etwas verbessert.


Gemüse und Obst in Dosen kommt mittlerweile oft aus China, auch wenn die Tomatendose beim Discounter sehr italienisch aussieht. Bei Produkten wie Tomatenmark und Apfelsaftkonzentrat ist das Land der Mitte schon marktführend. Aber wie wird dort produziert? Und wer kontrolliert Qualität und Arbeitsbedingungen?
Verbraucher lieben es "regional" - zumindest wenn es um Lebensmittel geht. Doch große Mengen unserer Nahrungsmittel werden importiert. China ist nicht nur Lieferant für billige Kleidung, Sportschuhe und Smartphones, sondern auch für deutsche Lebensmitteldiscounter. Gemüse und Früchte in Gläsern und Tiefkühlmischungen, Pilze in Dosen. Doch auf kaum einer Flasche oder Dose findet sich ein Hinweis auf die Herkunft. Im Gegenteil: nicht selten landen etwa chinesische Tomaten als Tomatenmark "Made in Italy" in unseren Kochtöpfen.

Nach Lebensmittelskandalen und massiven Umweltproblemen, die in China selbst für große Aufregung sorgten, ist die Skepsis auch hierzulande groß. Organisationen wie Foodwatch und Verbraucherzentralen klagen über mangelnde Transparenz und fordern, die Herkunft von verarbeiteten Lebensmitteln verbindlich offen zu legen. Auch bei den Kontrollen sehen sie Verbesserungsbedarf. Bislang müssen nur tierische Nahrungsmittel an der EU-Außengrenze vorgeführt werden, verarbeitete pflanzliche Lebensmittel nicht.

Sind die Befürchtungen berechtigt? Autor Christian Jentzsch begibt sich auf Spurensuche und blickt hinter die Kulissen der Branche. Wie arbeitet die riesige Produktionsmaschinerie für billige Lebensmittel im Reich der Mitte? In China trifft er einen deutschen Nahrungsmittelimporteur, der für seine Waren die Hand ins Feuer legen würde; er spricht im Hamburger Hafen mit Lebensmittelkontrolleuren und mit verzweifelten chinesischen Tomatenbauern, die Schwierigkeiten haben, ihrem Boden eine gute Ernte abzugewinnen. Umweltschützer dort klagen über vergiftete Gewässer und Agrarflächen, die Umweltbelastung bekämen die Bauern nur schwer in den Griff. EU-Behörden führten jüngst Kontrollen in Chinas Lebensmittelindustrie durch. Die Ergebnisse? Unbefriedigend! Die Kontrolleure fanden zahlreiche Mängel. In China gelobte man Besserung. Die Verbraucher müssen sich darauf verlassen. DokThema beschäftigt sich mit relevanten politischen Entscheidungen aus Wirtschaft, Umwelt, Gesundheit, Kultur oder Familie.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Mittwoch, den 02.12.2020 um 22:00 Uhr auf BR.