Die Channel Islands vor Kaliforniens Küste - Das ökologische Desaster

Nur wenige Seemeilen vor der Megacity Los Angeles liegen die Channel Islands, die kalifornischen Kanalinseln. Ein einzigartiger Ort, der die Folgen menschlicher Eingriffe in die Natur eindrucksvoll veranschaulicht. Die acht Vulkaninseln gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten Nordamerikas. Die Inselgruppe ist ein wahres Naturparadies. Mehrere große Meeresströmungen laufen hier zusammen, wo sich die ersten indigenen Völker Amerikas niederließen und Jahrtausende lang lebten. Mit der Ankunft der europäischen Siedler vor etwa 200 Jahren begann jedoch ein radikaler Wandel. Die Dokumentation veranschaulicht, wie der Mensch die Natur des Archipels nach und nach zerstörte. Im 19. Jahrhundert lockten scheinbar unerschöpfliche natürliche Ressourcen Zehntausende Siedler in den Westen. Pelze und Fett der großen Meerestiere waren ein beliebtes Handelsgut - die Ausbeutung der Ozeane begann. Der Boden wurde zur Viehhaltung genutzt. Farmer zogen in neu errichtete Ranches und brachten Tausende Kühe, Pflanzensamen, aber auch Ratten und andere exogene Arten mit. Durch diese neuen Spezies geriet das natürliche Gleichgewicht ins Wanken; das Vieh fraß die Vegetation und innerhalb kürzester Zeit verödeten Hügel und Täler. Auf einer der Inseln entstand sogar eine Stadt: Avalon entwickelte sich rasch zum bevorzugten Ferienort der High Society von Los Angeles, und an der Küste von Santa Catalina wurden nicht weniger als 600 Filme gedreht. Im Zweiten Weltkrieg versetzte man dem Archipel mit der Errichtung eines Marinestützpunktes den Todesstoß. Nach Kriegsende rief die zerstörte Natur alarmierte Wissenschaftler auf den Plan, und man wurde sich langsam des desaströsen Eingriffs in die Natur bewusst.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 28.11.2020 um 12:35 Uhr auf Arte.