Gunter Schoß - Der Geschichtenerzähler

Film von Winifred König

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Er ist bekannt wie der sagenhafte "bunte Hund": der Schauspieler Gunter Schoß. Er war 24, als mit dem DEFA-Film "Egon und das achte Weltwunder" seine Karriere begann. Doch mehrere Jahre und einige Filme später spielte er die Hauptrolle in dem Film, der für seine Entwicklung prägend sein sollte: "Die Bilder des Zeugen Schattmann" nach dem Buch des jüdischen Schriftstellers und KZ-Überlebenden Peter Edel.

Gunter Schoß, auf dessen Familiengeschichte ein dunkler Fleck lag, identifizierte sich tief und nachhaltig mit dem Thema um Schuld und Verantwortung.


Er ist bekannt wie der sagenhafte "bunte Hund": der Schauspieler Gunter Schoß. Er war 24, als mit dem DEFA-Film "Egon und das achte Weltwunder" seine Karriere begann. Doch mehrere Jahre und einige Filme später spielte er die Hauptrolle in dem Film, der für seine Entwicklung prägend sein sollte: "Die Bilder des Zeugen Schattmann" nach dem Buch des jüdischen Schriftstellers und KZ-Überlebenden Peter Edel.

Gunter Schoß, auf dessen Familiengeschichte ein dunkler Fleck lag, identifizierte sich tief und nachhaltig mit dem Thema um Schuld und Verantwortung. Die Geschichte wird ihn von nun an nie mehr loslassen, nicht privat und nicht als Schauspieler. Er spielt in beinahe allen historischen Filmen mit, ist Scharnhorst und Bebel, der polnische Graf Sulkowski in "Sachsens Glanz und Preußens Gloria".
Für die großen politischen Filme wie "Thälmann" oder "Liebknecht" wählt man ihn indes nicht aus. Zu kritisch, zu unverblümt, zu unsicher scheint der Mann, dessen Bruder in den Westen "abgehauen" war und der einen aufmüpfigen Brief an Kurt Hager verfasst hatte, unbekümmert ob der möglichen Konsequenzen.

Aber ohnehin, so sagt Gunter Schoß selbst, waren ihm die kleinen Geschichten oft viel wichtiger. Nach dem Untergang der DDR aber bricht dieser Teil seiner Karriere ab. Es sind andere Rollen, die man ihm nun anbietet: distinguierte Ärzte, Professoren mit sonorer Stimme, der Staatsanwalt in "Rosa Roth". Nicht, dass es ihn nicht ernährte, doch seine Leidenschaft für die Geschichte bleibt unbefriedigt.
Bis sich ihm ein neues Betätigungsfeld auftut: Wenn im Fernsehen seine tiefe, unverwechselbare Stimme zu hören ist, kann man mit großer Sicherheit annehmen, dass es sich um ein historisches Thema handelt. Er moderierte 16 Jahre die Reihe "Geschichte Mitteldeutschlands", ab 2007 auch das Geschichtsmagazin des MDR, gibt seine Stimme Dokumentationen und Hörbüchern.

Auch wenn er die fünfundsiebzig längst hinter sich gelassen hat, kann er sich aussuchen, woran ihm etwas liegt und was er besser lässt. Und sein Erfolg rührt zu einem guten Teil wohl auch daher, dass es ihm ernst ist mit dem, was er da spricht und dass sich genau das seinem Publikum mitteilt.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 03.12.2020 um 23:10 Uhr auf MDR.

03.12.2020
23:10
Livestream
Audio-Format:stereo
Bild-Format:16:9
Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
VPS:1607033400
Schlagwörter:Stars/Promis, Porträt/Biografie, Dokumentation/Reportage
Alternative Ausstrahlungstermine:
03.12.2020 23:10 Uhr MDR
03.12.2015 23:05 Uhr MDR