Liebe auf Sibirisch

Deutschland 2017

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Olga Delane besucht ihre Verwandten in Sibirien, 23 Jahre nachdem sie nach Berlin gezogen ist. "Ohne Ehemann bist du keine Frau" - in Sibirien wird sie mit den traditionellen Ansichten ihrer Familie über das Leben und die Liebe konfrontiert.
Über einen Zeitraum von vier Jahren hat Olga Delane das Alltagsleben ihrer Verwandten in dem kleinen sibirischen Dorf Onon-Borzya, tausend Kilometer östlich vom Baikalsee, begleitet. Ein Leben, das von Abhängigkeit, Dominanz und Einengung ebenso geprägt ist wie von Verbindlichkeit, Zusammenhalt, Sicherheit und Tradition.
Es ist ein einfaches Leben, geprägt durch traditionelle Werte, das die Bewohner, führen. Früh aufstehen, die Kühe melken, Schweine mästen, den Traktor reparieren und Holz hacken. Der Mann ist der Herr im Haus, die Aufgabe der Frau ist es, Kinder zu kriegen und sich um den Haushalt zu kümmern. Abstrakte Begriffe wie Liebe, Freiheit oder die Emanzipation der Frau scheinen in diesem pragmatischen Lebensentwurf keinen Platz zu finden. "Warum gibt es hier keinen Feminismus?", fragt Olga ihre Tante Galja. "Feminismus? Was ist das?", antwortet sie.
Ihr Dokumentarfilm zeigt, wie sich das Rollenbild in den Familien über viele Generationen verfestigt hat. Aber auch die Zerrissenheit der heranwachsenden Generation, zwischen traditionellen Werten und dem Traum nach Selbstverwirklichung.
Mit "Liebe auf Sibirisch" ist Olga Delane ein intensiver und humorvoller Film gelungen, der unverfälschte Einblicke in das Leben und Lieben in einem sibirischen Dorf gibt und ganz universell der Frage nachgeht, worin das Geheimnis einer glücklichen Partnerschaft besteht.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.01.2021 um 23:45 Uhr auf SWR.