Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen

Rachel Dror baut Brücken zwischen den Menschen

Rachel Dror führte viele Jahre Gruppen durch die Stuttgarter Synagoge. Geboren 1921 in Königsberg als Tochter eines preußischen Offiziers jüdischen Glaubens, wandert sie im April 1939 nach Palästina aus. 1957 kehrt sie aufgrund einer Krankheit nach Deutschland zurück.
"Ich habe in mir nie Hass gespürt", meint Rachel Dror, "obwohl meine Eltern und die meisten meiner Verwandten in Auschwitz ermordet wurden. Mein Schaden aber ist, nicht mehr weinen zu können." So ergreift die Zuhörer*innen nicht allein die Geschichte, sondern auch die Person Rachel Dror, wenn sie sachlich und ohne Pathos über ihr Leben spricht. "Was war, ist vorbei. Aber das, was heute fehlt in Deutschland, ist die Kultur jüdischer Menschen. Das möchte ich, dass junge Leute das begreifen. Ich will nicht, dass junge Leute Juden immer nur im Lager sehen und den gehobenen Zeigefinger fühlen." Wichtig ist ihr dabei deren Verständnis für andersgläubige und andersdenkende Menschen.
Ihr Motto, das sie von Theodor Herzl übernommen hat: "Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen". Der Film erzählt die Geschichte der 1921 geborenen Rachel Dror, einer charismatischen Brückenbauerin. Das Team des SWR begleitet sie bei ihren Führungen für Jugendliche jeden Glaubens in der Synagoge, beobachtet sie beim Kurs über koscheres Kochen und ist in Berlin mit dabei, wenn sie das einzig verbliebene Grab eines Vorfahren entdeckt, eines berühmten Rabbiners.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 07.03.2021 um 09:30 Uhr auf SWR.

07.03.2021
09:30
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
07.03.2021 09:30 Uhr SWR