phoenix history

Industrie-Giganten

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild


* Der Stahlbaron - Hermann Röchling und die Völklinger Hütte

Film von Nina Koshofer
Der Stahlunternehmer Hermann Röchling prägte lange die Schwerindustrie an der Saar und stieg bis an die Spitze der NS-Elite auf. 1948 wurde er als Kriegsverbrecher verurteilt.
Der 1872 geborene Sohn des Werksgründers Carl Röchling ist ein technischer Visionär, charismatisch, ehrgeizig und machtbewusst. Von Kind an auf die zukünftige Rolle als Firmenchef vorbereitet, setzt Hermann Röchling sich gegen innerfamiliäre Rivalen durch und bringt sich und die Völklinger Stahlproduktion europaweit in vorderste Position.
Geschickt greift Hermann Röchling seit Beginn seiner Unternehmerkarriere in politische Prozesse ein, um sie für seine wirtschaftlichen Ziele nutzen. Im Ersten Weltkrieg setzt er voll auf Rüstungsproduktion und scheut, um seinen Absatz zu steigern, weder die Plünderung französischer Industrieanlagen noch den Einsatz von Zwangsarbeitern. Die Erzfelder und Industrieanlagen des seit 1871 vom Deutschen Reich annektierten Lothringen nutzt der Saar-Unternehmer schamlos wie einen Selbstbedienungsladen.
Als das Saargebiet nach dem Ersten Weltkrieg unter französische Verwaltung kommt, verlieren die Röchlings ihre Besitzungen in Frankreich. Der französische Staat macht Hermann den Prozess. Doch dieser erscheint weder vor Gericht noch tritt er die gegen ihn verhängte Haftstrafe an. Mit seinem Schachzug gegen die französische Gerichtbarkeit wird er zeitlebens kokettieren.
Hermann Röchling kann verhindern, dass das Völklinger Werk von einer französischen Kapitalmehrheit übernommen wird. Gleichzeitig baut er seinen politischen Einfluss aus und macht die Wiedereingliederung des Saargebiets ins Deutsche Reich zur Chefsache. Schon früh dient er sich Hitler an. Wieder kann Röchling mit Rüstungsgütern sein Unternehmen nach vorne bringen, wieder ist ihm jedes Mittel recht und wieder kann die Produktion mit Hilfe von Zwangsarbeitern expandieren. 1942 wird er zum "Reichsbeauftragten für Eisen und Stahl in den besetzten Gebieten". Bis Kriegsende gehört er der Spitze der NS-Elite an.
Mit Kriegsende kommt der Fall. 1948 stellt die französische Besatzungsmacht Hermann Röchling vor Gericht. Ähnlich den Nürnberger Prozessen werden im badischen Rastatt Kriegsverbrechen verhandelt und geahndet.
In der Dokumentation kommt neben Historikern und Zeitzeugen auch Ingeborg Gußmann zu Wort, Hermann Röchlings einzige noch lebende Enkeltochter. In den Spielszenen ist die Rolle von Herman Röchling mit dem Schauspieler Klaus Schindler besetzt.

* Schwarzes Gold - Die Geschichte der deutschen Steinkohle

Film von Jobst Knigge und Manfred Oldenburg
Am 21. Dezember heißt es für die letzten Bergleute aus der Zeche in Bottrop "Schicht im Schacht". Damit endet die einst erfolgreiche Industriegeschichte des deutschen Steinkohle-Bergbaus.
Die Dokumentation erzählt den Aufstieg und Niedergang des "Schwarzen Goldes" in Westeuropa. Wie hat die Steinkohle die Bergbauregionen seit der Industrialisierung geprägt? Wer hat profitiert? Wer gelitten? Wie hat sich der Alltag der Menschen im Revier verändert?
In "phoenix history" erinnern wir an herausragende historische Ereignisse und Entwicklungen, mit deren Vermittlung und Einordnung phoenix einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung leistet. Von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte spannt sich der Erinnerungsbogen. Auf diesen historischen Zeitreisen zeigen wir klassische Dokumentationen, Reportagen im Stil einer historischen Spurensuche bis hin zu großen zeitgeschichtlichen Doku-Dramen. Mit dieser Vielfalt der Formen wollen wir komplexe Themen besser verständlich machen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 30.03.2021 um 14:15 Uhr auf phoenix.