Freche Viecher

Sittiche

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Asiatische Halsbandsittiche erobern zunehmend die Städte Mitteleuropas. Die grünen Papageien, etwa so groß wie Elstern, fallen durch lautes Gekreische und große Schwärme auf. Sie verschmutzen Straßen mit Kot und stehen unter Verdacht, Bäumen zu schaden sowie heimischen Vogelarten die Bruthöhlen zu stehlen. In Köln wollen Vogelkundler genauer wissen, ob die Vorwürfe berechtigt sind.
Wegen ihres hübschen Aussehens waren die Papageien Mitte des 20. Jahrhunderts als Hausgenossen in Käfighaltung sehr gefragt. Etliche Exemplare entkamen ihren Besitzern und eroberten die Stadtparks. Sie überstanden die milden Winter und vermehrten sich. Vogelkundler schätzen den europäischen Bestand auf nahezu hunderttausend Sittiche. Die Europäische Union sieht die gebietsfremde Art als potenziell invasiv an. Die Sittiche mit dem kräftigen roten Schnabel brüten in Baumhöhlen und streiten mit Dohlen und Eichhörnchen um die Nistplätze. Zudem hinterlassen die Scharen der geschickten Vögel bei ihrer Nahrungssuche nach Früchten, Nüssen und Samen oft kahl gefressene Bäume.
Anwohner sind genervt. Jeden Abend treffen sich große Schwärme unter lautstarkem Rufen zu Tausenden an einem zentralen Schlafplatz, wo sie die Straßen mit ihrem Kot verschmutzen. Wiederholt wurde vergeblich versucht, die Plagegeister zu vertreiben.
Ein Kölner Ornithologe beobachtet die Vögel in ihrer Umgebung. Er stellt fest, dass sich die Art erstaunlich schnell an die neuen Lebensbedingungen angepasst hat, und macht erstaunliche Beobachtungen, die so gar nicht ins Meinungsbild vom ungeliebten Störenfried passen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 12.04.2021 um 16:10 Uhr auf arte.