Wildes Sibirien

Nur besonders robuste Tiere können in Sibirien überleben. Im Frühling kämpfen die Jungfische des Masu-Lachses um Revier und Futter. Da die größten Männchen die Territorien mit Nahrungsquellen erobern, sind die kleineren gezwungen, ins Meer zu ziehen. Wenn sie aber zurückkehren, sind sie 30-mal größer als die Lachse, durch die sie einst vertrieben wurden. Außerdem ändern sie im Herbst ihre elegante Körperform und silberne Farbe. Die Mandschurenkraniche legen jedes Jahr im Frühling mehr als 3.000 Kilometer zurück, um von ihren Winterquartieren in Korea an die Brutplätze in Russland und im Nordosten Chinas zu gelangen. Dabei binden sich diese imposanten Vögel ein ganzes Leben lang an denselben Partner. In einem raffinierten Balztanz verbeugen sich die Männchen und Weibchen zuerst, springen dann mit ausgebreiteten Flügeln in die Luft, werfen Gras hoch und führen gemeinsam weitere Tanzbewegungen auf. Die Rentiere ernähren sich in der sibirischen Taiga im Winter von Pilzen, Moos und Flechten, die sie dank ihres ausgezeichneten Geruchssinns aufspüren und mit ihren Hufen aus dem tiefen Schnee scharren. Eisbären sind gute Schwimmer und können bei der Nahrungssuche lange Strecken zurücklegen. Doch da das Packeis schmilzt, müssen sie immer größere Entfernungen meistern: Eine Eisbärin schwamm an neun aufeinander folgenden Tagen die kaum vorstellbare Rekordstrecke von 687 Kilometern. Im Frühjahr und Sommer nehmen Eisbären bis zu zwei Drittel ihres Jahreskalorienverbrauches auf. Schwangere Weibchen können ihr Gewicht sogar fast verdoppeln. Das dicke Fettpolster, das sich die Eisbären in dieser Zeit anfressen, ist für ihr Überleben im Herbst und Winter unerlässlich. Mauswiesel nehmen jeden Tag mehr als die Hälfte ihres eigenen Körpergewichts zu sich. Was nicht gleich gefressen wird, bringen sie an verborgene Vorratsplätze. Pazifische Walrosse haben sehr feinfühlige Tasthaare auf ihrem Borstenbart, mit denen sie Muscheln am dunklen Meeresgrund aufspüren können. Dabei tauchen sie bis zu 70 Meter tief und verzehren rund 60 Muscheln pro Tauchgang.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 03.12.2021 um 13:40 Uhr auf National Geographic Wild.