Fahr mal hin - Verwunschene Schönheit: Die Schönecker Schweiz in der Eifel

Die Schönecker Schweiz in der Eifel Autorin: Sara Endepols Verwunschene, moosbewachsene Felsenformationen, verwachsene Buchenwälder sowie Bäche, die plötzlich im Nirgendwo verschwinden. Wenn sich dann noch die Sonne durch die dunklen Baumwipfel kämpft, wartet man nur auf einen Hobbit, der aus einer Felsenhöhle linst. An der Krausbuche, einem seltsam knubbelig gewachsenen Baum, auch Schlangenbaum genannt, wurde früher Recht gesprochen. Die Schönecker Schweiz in Rheinland-Pfalz zwischen Prüm und Bitburg, benannt nach dem Örtchen Schönecken, ist ein weitgehend unentdecktes Fleckchen Erde. Nur echte Botanik-Fans kennen es. In einem Naturschutzgebiet, das 90 Hektar groß ist, finden sich auf kleinem Raum unterschiedlichste Landschaftsformationen: Wälder und Heidelandschaften mit Magerwiesen, die die Lebensgrundlage seltener Pflanzen bilden. Im Frühjahr finden sich hier mehr als 70 verschiedene Orchideenarten und Pflanzen, die sonst eher im Süden zuhause sind - wie Wacholder oder Sonnenröschen. Wer sich für die Natur und die Botanik begeistert, findet hier ein ideales Wandergebiet. Julietta Baums leitet ein Reiseunternehmen, das während der Corona-Pandemie kaum Arbeit hatte. Kurzerhand kaufte sie sich eine Lama-Herde und bietet nun statt Reisen in den Orient Lama-wanderungen in ihrer Heimat an. Auch Stephan Thomé ist in jeder freien Minute in der Natur. Er lebte vor zwei Jahren noch in Berlin und zog für sein Start-up in die alte Heimat seiner Frau. In Dingdorf produziert er einen weltweit prämierten Gin. Die Hauptstadt vermisst er nicht. Ein Paar - Anke Metzen und ihr Freund Markus - betreibt seit diesem Jahr einen "Nice Corner", einen Kiosk am Wanderparkplatz von Schönecken. Endlich tun sie das, was ihnen Spaß macht: Sie backen Crêpes für hungrige Wandernde. Mitten im Wald gibt es noch einen besonderen Platz: In den 1950er Jahren siedelten sich in Weißenseifen Künstler:innen an, nach und nach kamen immer mehr. Der Maler und Bildhauer Albrecht Klauer-Simonis hat den Platz mit seinen raumgreifenden, mythologisch geprägten Sandstein-Skulpturen geprägt. Auch Beuys-Schüler:innen fanden den Weg in die verwunschene Eifel. Die meisten lebten und arbeiteten hier. Heute hört man es immer noch im Wald klopfen, wenn Künstler:innen ihren Stein bearbeiten. Die Schönecker Schweiz - ein Fleckchen Erde zum Natur erleben und sich ausleben.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.12.2021 um 14:00 Uhr auf SWR.