Expeditionen

Nördlich von Angers werden die Auenlandschaften am Oberlauf der Loire regelmäßig von dem Fluss und seinen Nebenläufen überschwemmt. Die Biodiversität ist auf diesen nährstoffreichen Wiesen sehr reich. Viele Zugvögel, zum Beispiel die Uferschnepfe, machen hier Station. Große Vielfalt herrscht auch unter den Fischen: Rotauge, Gründling, Zander, Forelle, Flussbarbe, aber auch Wanderfische wie Lachs, Aal und Neunauge sind vertreten. Besonders schnell und gefräßig ist der Hecht. Ihre Unversehrtheit verdankt die Loire den Umweltschützern. Sie haben den Strom vor unnützen Wasserbauwerken bewahrt und sich gegen die Errichtung von Staudämmen starkgemacht. Diesen Sieg der Natur verkörpert der Fischadler, ein Raubvogel, der sich nur von Fischen ernährt und über eine ausgeklügelte Fangmethode verfügt: Rüttelflug, Sturzflug, Zupacken. Auch Wasserinsekten wie der Wasserläufer, der Schwimmkäfer und der Taumelkäfer sind in der Loire beheimatet. Im Juni verwandelt sich das Loire-Tal unweit von Orléans in ein wahres Blütenparadies. Unter den Wasserhahnenfuß-Teppichen suchen Stockenten, Schwäne und Blesshühner nach fressbaren Pflanzen und Insekten. Fast wie am Meeresstrand fühlt sich die Fluss-Seeschwalbe am Ufer der Loire. Auf ihren Sandinseln brütet der Vogel seine Eier aus. Auch der Biber ist am Ufer des Stroms heimisch. Sein flacher, ruderartiger Schwanz dient ihm im Wasser zur Fortbewegung. All diese Ökosysteme verbindet die Loire wie eine Lebensader zwischen dem Gebirge, aus dem sie entspringt, und dem Ozean, in den sie mündet. Nur dank der Bewahrung ihres natürlichen Gleichgewichts können Biber, Otter, Möwe, Schwarzpappel und viele andere Tiere und Pflanzen hier überleben.

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Freitag, den 24.06.2022 um 14:36 Uhr auf ORF 3.