Der Ursprung der Zivilisationen
Wir kämpfen
Das antike Mesoamerika ist eine Wiege unserer modernen Zivilisation, doch nirgendwo anders war die zivilisatorische Entwicklung mit so viel Blutvergießen verbunden: Nach Meinung des Wissenschaftlers Peter Turchin, der auf die kulturelle Evolution des Menschen spezialisiert ist, stärken Rivalitäten, Konflikte und Angst den gemeinschaftlichen Zusammenhalt; sie bedingen Wettrüsten und technischen Fortschritt zugleich. Turchin definiert diesen Motor der Zivilisation als „kreative Zerstörung“. Dieses Phänomen veranschaulicht die Sendung unter anderem am Beispiel der einstigen Zapoteken-Hauptstadt im Süden Mexikos, der Festungsstadt Monte Albán.
An der kulturellen Durchmischung des antiken Mesoamerika, also dem Gebiet der heutigen Staaten, Belize, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras und Costa Rica, lässt sich exemplarisch beobachten, wie zerstörerische Kriege zivilisatorische Entwicklungen vorantreiben können. Da das fruchtbare Land knapp war, führte das erste Betreiben von Ackerbau und Viehzucht im mexikanischen Oaxaca-Tal zu Rivalitäten, Angst und Blutvergießen.
Die anarchische Frühphase der landwirtschaftlichen Entwicklung gehört zu den blutigsten Epochen der Menschheitsgeschichte. Um sich zu schützen, befestigten die Bauern ihre Dörfer und bildeten bewaffnete Gruppen. Die größte Siedlungsanlage des Oaxaca-Tals war die hoch auf einer Bergkuppe erbaute und das gesamte Tal überschauende Festungsstadt Monte Albán, die das religiöse Zentrum der Zapoteken wurde. Das Sicherheitsbedürfnis und Machtstreben der Bewohner brachte die erste wahrhafte Zivilisation Altamerikas hervor: den zapotekischen Staat.
Die Anfänge der Besiedlung…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 16.07.2022 um 21:05 Uhr auf arte.