Der Fall von Kabul - Chronik eines Desasters

Im August 2021 schaute die Welt entsetzt nach Afghanistan: Innerhalb kürzester Zeit brach der Staat zusammen, der 20 Jahre lang vom Westen unterstützt worden war. Noch vor dem Abzug der letzten US-Truppen marschierten die Taliban in die Hauptstadt ein, viel früher als vorhergesagt. Die reguläre Regierung floh. Tausende Afghaninnen und Afghanen, die das Land verlassen wollten, strömten zum Flughafen - in Panik und Todesangst. Wie konnte es so weit kommen? "Ich bin immer noch traumatisiert. Ich kann immer noch nicht akzeptieren, was in meinem Land passiert." Zarifa Ghafari war eine der wenigen Politikerinnen in Afghanistan und eine der jüngsten. "Ich musste das Ergebnis von 26 Jahren Arbeit zurücklassen, meine Zeugnisse, Diplome, Auszeichnungen - alles." Als die Taliban wieder die Macht übernahmen, war sie auf einmal in Lebensgefahr, so wie Tausende Afghaninnen und Afghanen, die mit westlichen Organisationen zusammengearbeitet oder sich für einen westlichen Lebensstil entschieden hatten. Viele von ihnen hofften auf eine Evakuierung ins sichere Ausland, oft vergebens. Autoren von WDR und NDR haben den dramatischen Fall von Kabul rekonstruiert und dazu mit Beteiligten, Verantwortlichen und Augenzeugen gesprochen.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 07.08.2022 um 13:15 Uhr auf tagesschau24.