Die Berliner Quadriga

Eine deutsch-französische Affäre

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Das Vierergespann mit der Friedensgöttin auf dem Brandenburger Tor, die sogenannte Quadriga, ist Wahrzeichen Berlins und inoffizielles Nationalsymbol. Johann Gottfried Schadow fertigte das Kunstwerk 1793 im Auftrag des preußischen Königs. Kaum aufgestellt, war sie auch schon wieder weg: Napoleon hatte Gefallen an ihr gefunden. Nach seinem Sieg über die Preußen 1806 ließ er das Vierergespann abmontieren, einpacken und nach Paris mitnehmen. Für die Berliner war der Anblick des leeren Brandenburger Tores eine tägliche Demütigung. Umso größer der Triumph, als das Gespann nach der Niederlage Napoleons 1814 wieder nach Berlin zurückkehrte. Und damit hatte sich auch seine Bedeutung verändert: das Friedenssymbol Schadows war jetzt ein Zeichen des Sieges über die Franzosen.
Mit der Kunsthistorikern Bénédicte Savoy folgt die Dokumentation den Ereignissen, die zu diesem Bedeutungswandel geführt haben. In Pariser Archiven findet Savoy Dokumente, die zeigen, welche Pläne die Franzosen mit der Quadriga hatten.
Zurück in Berlin krönt das Gespann mit dem Brandenburger Tor einen Hotspot deutscher Geschichte: als Kulisse für kaiserliche Paraden und Nazi-Aufmärsche, als Zankapfel zwischen Ost- und West-Berlin, als Symbol im Kalten Krieg und im Wiedervereinigungstaumel.
Im Krieg war die Quadriga allerdings vollständig zerstört worden. Nur dank einer Gipskopie, die kurz vorher gemacht wurde, konnte dann eine "neue" Quadriga hergestellt werden. Die Dokumentation begleitet die Mitarbeiter der Gipsformerei bei der Restaurierung des Gespanns in den Räumen des Deutschen Bundestags.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 26.03.2023 um 16:45 Uhr auf arte.

26.03.2023
16:45
Livestream
Alternative Ausstrahlungstermine:
26.03.2023 16:45 Uhr arte