Castel del Monte - Die steinerne Krone Apuliens
Friedrich II. hat das Castel del Monte errichten lassen: Gleichzeitig Bauwerk und Symbol. Ein Wahrzeichen von Macht und Mystik. Er war an der Magie interessiert und bewandert in den mystischen Lehren - auf den Gesetzen der Zahlenmystik beruht auch der Grundriss des Castel del Monte, ein Grundriss, wie er sonst nur sakralen Räumen eigen ist. Ob Friedrich II., der "Puer Apuliae" - der Knabe aus Apulien, je das Castel del Monte betrat, darüber gibt es kein Zeugnis.
Von welcher Seite man sich Castel del Monte auch nähert, der mächtige vollkommen symmetrische, achteckige Bau mit einem Kranz von ebenfalls achteckigen Türmen erscheint immer gleich. Doch verändert der helle Stein im Laufe des Tages seine Farbe vom warmen Goldton bis zum gleißenden Weiß, und die wandernden Licht- und Schattenzonen geben den schlichten Randflächen ständig wechselnde Raumtiefe. Das Licht wird zum Teil der Architektur, es formt den Baukörper, formt ihn zur "steinernen Krone Apuliens". Der Bauherr Friedrich II. trug vier goldene Kronen: Er war Deutscher König, römischer Kaiser, König von Jerusalem, und schon als Dreijähriger wurde der Stauferkaiser in Palermo zum König über Sizilien gekrönt.
Friedrich II. wurde bewundert und gehasst, als Erlöser prophezeit und als Antichrist verflucht. Verflucht und gebannt von drei Päpsten. Der Kaiser verfolgte zwar die Ketzer, doch Andersgläubigen gewährte er Religionsfreiheit. Er nahm sich die Freiheit - in einer Zeit, in der die Kirche d…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 23.03.2024 um 03:10 Uhr auf tagesschau24.