Yakuza - Japans Mafia (1/2)
Das Erbe
Die Yakuza existieren in Japan seit dem 18. Jahrhundert. Damals übertrug der Kaiser die Verwaltung der Gewinne aus dem Würfelspiel an gesellschaftliche Randgruppen und Kriminelle. In dieser ersten Folge sprechen heutige Mitglieder der japanischen Mafia über ihre Ursprünge und Rituale, über Geldquellen wie Erpressung und Schmuggel. Außerdem berichten sie über die hierarchischen Strukturen innerhalb ihrer Gruppierungen. Die Yakuza wurden lange von den Behörden und der Bevölkerung toleriert, da sie durch ihren Ehrenkodex die Kriminalität regulierten. Doch endlose Bandenkriege, die Ende der 80er Jahre auch unschuldige Opfer forderten, führten zu einem härteren Vorgehen der japanischen Polizei.
In den 2010er Jahren werden in Japan Gesetze gegen das organisierte Verbrechen erlassen. Die Zeit der Yakuza schien vorüber. Doch die mafiösen Gruppierungen, die vorgeben, Gewalt durch Gewalt zu bekämpfen und damit die Gesellschaft zu schützen, existieren noch immer.
Trotz polizeilicher Repressionen und Omertà sind einige Yakuza für diese zweiteilige Dokumentation zu Interviews bereit, die meisten von ihnen zeigen sogar ihr Gesicht vor der Kamera. Ihre Berichte werden vom Experten Jake Adelstein eingeordnet. Der US-amerikanische Autor des Bestsellers „Tokio Vice“, der seit 1992 in Japan lebt, arbeitete für eine große japanische Tageszeitung und recherchierte zum organisierten Verbrechen.
Für die Yakuza ist Kriminalität ein Mittel, das zu gesellschaftlichem Aufstieg und Anerkennung führt. Sie leben in einer Welt voller strenger Rituale, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Akira Asakura ist Clanchef in Asakusa. Das Arbeiterviertel von Tokio ist eine historische Bastion des orga…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Dienstag, den 26.03.2024 um 20:15 Uhr auf arte.