Frauen der NS-Zeit
Frankreich 2020
Hunderttausende deutscher Frauen, darunter Sekretärinnen, Krankenschwestern, Hausfrauen und KZ-Wächterinnen, stellten sich ab 1939 in den von Deutschland besetzten Gebieten in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie. Ihre Lebensläufe offenbaren eine weitgehend unbeleuchtete Seite des Zweiten Weltkriegs: Frauen als Mittäterinnen der Nazi-Verbrechen. Sie waren nicht etwa passive Zeuginnen eines von Männern verübten Völkermords, sondern manche von ihnen aktive Komplizinnen und Mörderinnen.
In der Geschichte des Zweiten Weltkriegs wurde die Rolle von Frauen häufig nur am Rande wahrgenommen. Dabei waren rund 500.000 von ihnen ab 1939 in den von der Wehrmacht besetzen Gebieten aktiv - dort, wo der Holocaust in die Tat umgesetzt wurde.
Sie waren nicht etwa passive Zeuginnen eines von Männern verübten Völkermords, sondern unentbehrliche Mittäterinnen. Das Engagement und die Brutalität der Sekretärinnen, Krankenschwestern, KZ-Wächterinnen und Ehefrauen von SS-Männern wirft Frauen auf: Wie sind sie zu Komplizinnen, mitunter zu Mörderinnen geworden? Warum hat die deutsche Nachkriegsjustiz in Teilen die Augen vor ihren Verbrechen mindestens genauso verschlossen wie vor denen ihrer männlichen Mitstreiter? Welche Tabus führen auch heute noch dazu, ihre Taten nicht zu benennen?
Die Dokumentation geht beispielhaft den Geschichten einiger dieser Frauen nach: von ihrer Indoktrination - vor allem innerhalb des Bunds Deutscher Mädel (BDM) - bis in die Nachkriegszeit, in der nur wenige von i…
Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 04.05.2024 um 00:00 Uhr auf arte.