Flee

2021

In dem Kinodokumentarfilm „Flee“ erzählt der Regisseur Jonas Poher Rasmussen die Geschichte seines Schulfreundes Amin, der in den 1980er Jahren aus seiner Heimatstadt Kabul fliehen musste. Die gefährliche Flucht aus Afghanistan bringt Amin über die Sowjetunion schließlich nach Dänemark, wo er als unbegleiteter Jugendlicher unter falschen Angaben Asyl erhält. Er schließt Schule und Studium ab und schlägt eine Karriere als Wissenschaftler ein. In Dänemark kann er sich schließlich zu seiner Homosexualität bekennen und mit einem Partner ein neues Leben beginnen. Der Film über Amins dramatische Kindheit und Jugend wird im Stil einer Graphic Novel in animierten Rückblicken erzählt, teilweise ergänzt mit Material aus Nachrichtensendungen oder Archiven.

Rezension zu Flee
Astrid Beyer
Astrid Beyer
Kuratorin Dokville

Traumabewältigung durch Gespräche

Jonas Poher Rasmussen erzählt in seinem Film die wahre Geschichte von Amin Nawabi, der als unbegleitetes Kind aus Afghanistan nach Dänemark flüchtete. Jahre später, mit 36 Jahren, ist Amin ein erfolgreicher Akademiker und möchte seinen langjährigen Lebensgefährten heiraten. Doch ein Geheimnis, das er seit über 20 Jahren verbirgt, droht das Leben, das er sich aufgebaut hat, zu zerstören. Zum ersten Mal teilt er seine Geschichte mit seinem engen Freund Jonas Poher Rasmussen.

Zeichnungen gegen Alpträume

In den handgezeichneten Animationen lässt ein Team aus mehreren Animator:innen die Vergangenheit Amin Nawabis (ein Pseudonym, das verwendet wird, um die Identität der realen Person zu schützen) lebendig werden. Nawabi willigte erst in den Film ein als Rasmussen vorschlug, ihn zu animieren. Zu traumatisch sind seine Erlebnisse, als dass er auf der Straße erkannt werden möchte.

Durchbrochen werden Amins Erinnerungen von kurzen Ausschnitten aus News- und TV-Beiträgen. Der Zeichenstil wird umso abstrakter, je weniger Amin sich an die Schilderungen zurückerinnern kann und bekommt einen skizzenhaften Charakter, wenn es sich um Ereignisse handelt, die er nur vom Hörensagen kennt oder die ihn besonders bewegen.

Preisgekrönt

Nach Auszeichnungen in Sundance, Annecy und beim Europäischen Filmpreis ging „Flee“ 2022 dreifach Oscarnominiert für Dänemark ins Rennen: als bester Animationsfilm, bester Dokumentarfilm sowie bester Internationaler Film.

Original: https://www.dokumentarfilm.info/index.php/dok-aktuelles/1264-film-und-gespraech-flee-von-jonas-poher-rasmussen.html
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Kinostart:28.01.2021 in Sundance Film Festival
17.06.2021 in Dänemark
10.03.2022 in Ungarn
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Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Dänemark
Originalsprache:Dänisch, Englisch
Farbe:Farbe
IMDB: 14455
Verleih:Participant, Neon, Curzon Artificial Eye, Mozinet
Offizielle Webseite:www.fleemovie.com
Regie:Jonas Poher Rasmussen
Drehbuch:Jonas Poher Rasmussen
Amin
Schnitt:Janus Billeskov Jansen
Produzent:Monica Hellström
Signe Byrge Sørensen
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Rezensionen:

Datenstand: 22.06.2022 19:56:33Uhr