Steve Jobs: The Lost Interview

2012

Steve Jobs: The Lost Interview is a documentary released to theaters in 2012. It consists of the original 70 minute interview that Steve Jobs gave to Robert X. Cringely in 1995 for the PBS documentary, Triumph of the Nerds.

Quelle: Wikipedia(englisch)
Rezension zu Steve Jobs: The Lost Interview
Thomas Schneider
Thomas Schneider
Online-Redakteur im Haus des Dokumentarfilms

Im Zeitalten von eBooks, Podcasts und Youtube-Videos mutet es seltsam an, ein seit fast 20 Jahre in einer Garage gelagertes Videoband nahezu ohne weitere Montageschnitte auf die heutige Technik zu übertragen und dieses dann als Kino-Dokumentarfilm unter die Leute zu bringen. 67 Minuten kurz, inhaltlich wie technisch auf eher zweifelhaftem Niveau. Einziger Garant für einen Erfolg des Filmes ist sein Inhalt: Steve Jobs. Der 2011 verstorbene Mit-Gründer von Apple ist in diesem Film in der Rolle des (noch) unerkannten Vordenkers zu sehen.

Im Jahre 1995 traf sich der amerikanische Journalist Robert Cringley mit Steve Jobs, der zu dieser Zeit seine Firma NeXT leitete und bei Apple durch John Sculley im operativen Geschäft ersetzt worden war. Noch war nicht der iPod erfunden, nicht das iPhone, nicht der iMac und auch nicht das Betriebssystem MacOS-X. Aber in dem Interview lässt sich heute erahnen, wie es wenige Jahre dazu kam, dass Apple zum heute wertvollsten Unternehmen der Welt aufsteigen konnte. Dieser Erfolg war eng mit Steve Jobs verbunden, der nie ein genialer Erfinder war, aber gute technische Ideen und Visionen erkennen konnte.

Hätte Cringley damals das Interview in einem Fernsehbeitrag »versendet«, man würde heute wohl kaum mehr darüber reden. Es wäre vielleicht nach dem Tod von Steve Jobs als Footage für Nachrufe verwendet worden. Doch zu diesem Zeitpunkt lag es - den Behauptungen nach - in einer Garage. Das passt gut zur Apple-Legende, denn auch die ersten Computer sollen Jobs und Steve Wozniak in einer Garage zusammengebaut haben. Die Kopie des Interviews wurde auf einer Videokassette vom britischen TV-Filmer Paul Sen entdeckt - und der hatte die Idee, dieses "Lost Interview" nun doch endlich ans Tageslicht zu bringen.

In dem 67 Minuten langen Interviewfilm redet nur er: Steve Jobs. Er legt seine Sicht der Dinge auf vieles dar - er spricht über Konkurrenten, über den technischen Fortschritt, über das Business der Zukunft. Man könnte das vorauseilendes, posthumes Selbsmarketing nennen. Wer will, kann nun also den späteren Erfolg aus diesen Worten heraushören, bevor der Erfolg eintrat - und sie erst sehen, nachdem Apples und Jobs' Erfolg schon eingetreten ist. So trägt "The Lost Interview" ganz offensichtlich dazu bei, den Vordenker zu einem Guru zu erklären - und ihn nun posthum zum Messias des Computerzeitalters zu erhöhen. Ganz nebenbei blitzt eine Verletzlichkeit durch, doch das sind kurze Momente. Der Mensche Steve Jobs bleibt verborgen hinter einer ästhetischen Kulisse. Nennen wir sie iSteve.

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Kinostart:11.05.2012
06.09.2012 in Deutschland
weitere Titel:
Steve Jobs: The Lost Interview en-ca en-gb ast
Стів Джобс. Втрачене інтерв'ю
Steve Jobs - L'intervista perduta
Стив Джобс. Потерянное интервью
Genre:Dokumentarfilm
Herstellungsland:Vereinigte Staaten
Originalsprache:Englisch
Farbe:Farbe
IMDB: 1836
Verleih:Netflix
Offizielle Webseite:www.magpictures.com
Drehbuch:Robert X. Cringely
Darsteller:Steve Jobs
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Rezensionen:

Datenstand: 13.05.2022 07:12:05Uhr