Neukölln Unlimited
2010
Neukölln Unlimited ist ein deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010. Die Filmemacher Agostino Imondi und Dietmar Ratsch begleiten mit der Kamera die Geschwister Hassan, Lial und Maradona durch den Berliner Stadtteil Neukölln.
Der Film wurde vom rbb in Zusammenarbeit mit Arte koproduziert und von der Filmförderungsanstalt, dem DFFF, dem Medienboard Berlin-Brandenburg sowie von der MFG Filmförderung und dem MEDIA Programm finanziell unterstützt. Arbeitstitel war „Life’s a battle“.[1]
Der Film hat einen Star. Sein Name ist Maradona. Er hat nicht die Hand, sondern eher die »Füße Gottes«. Er und seine Geschwister Lial und Hassan stammen aus dem Libanon und leben seit fast 18 Jahren ohne sicheren Aufenthaltsstatus in Deutschland. Die drei Jugendlichen haben sich von Berlin Neukölln aus inzwischen einen Namen in Deutschlands Hip-Hopund
Streetdance-Szene gemacht und sichern durch ihre Kunst den Lebensunterhalt der Familie. Soweit der Plot von »Neukölln Unlimited«, einem Dokumentarfilm, den INDI FILM (Stuttgart/Berlin) 2010 produziert. Auf der Berlinale 2010 erhält der Film den Gläsernen Bären, der von der Jury 14+ verliehen wird. Das sozialkritische Thema, der schnelle Schnitt, die Tanzszenen: Alles zusammen überzeugt auch das Publikum von Dokville 2010. Produzent Arek Gielnik und Regisseur Dietmar Ratsch stellen
ihren Film bei unserem Branchentreff vor. Allerdings hat »Neukölln Unlimited« auch einen heimlichen Star. Sein Name ist Benjamin Kniebe, der mit Dietmar Ratsch in Ludwigsburg an der Filmakademie Baden-Württemberg studierte. Kniebe hat lange Strecken im Film gezeichnet. Ja, seine Animationen, die wie ein Trickfilm wirken, schildern die Erlebnisse der Familie bei ihrer Abschiebung. Darüber wurde Hassans Erzählstimme gelegt. So wird Dokumentarfilm auch ohne dokumentarische Quellen zu
einem Dokument, das zeigen will, was war und ist. »Neukölln Unlimited« wird zu einem Wegbereiter. Das Stilmittel Animation – schon seit Jahrzehnten die eher unscheinbare Schwester des Dokumentarfilms – wird auch in anderen Filmen wie »Waltz with Bashir«, »Camp 14 – Total Control Zone« oder »Der Fall Chodorkowsky« erblühen. Bilder aus der Fantasie eines Zeichners als Werkzeug auf der Suche nach Wahrheit: auch das kann der dokumentarische Film bieten.
Heute lebt Benjamin Kniebe in Berlin und arbeitet als Illustrator, Comiczeichner und Storyboard Artist für Filmproduktionen. Dietmar Ratsch findet den Einsatz von Animationen in diesem Dokumentarfilm richtig, denn: »Erlaubt ist alles.« Das Stilmittel hat auch im Rückblick des Regisseurs und heutigen Produzenten den »Protagonisten des Film entsprochen.« INDI FILM ist weiterhin eine der besten Adressen für ungewöhnliche Dokumentarfilme mit einer überraschenden Sichtweise. Filme wie »Land in Sicht«, »Passion for Planet«, »Ein Hells Angel unter Brüdern« oder »Democracy - Im Rausch der Daten« bewegen das Publikum, viele haben wir in unserer Filmreihe »DOK Premiere« dem Publikum vorgestellt. Und bewegte Bilder und bewegte Zeichnungen sind heute ganz selbstverständlich in vielen Dokumentarfilmen vereint.
Kinostart: | 2010 08.04.2010 in Deutschland | ||||
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weitere Titel: |
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Genre: | Dokumentarfilm | ||||
Herstellungsland: | Deutschland | ||||
Originalsprache: | Deutsch | ||||
Farbe: | Farbe | ||||
IMDB: | 103 | ||||
Offizielle Webseite: | www.neukoelln-unlimited.de |
Regie: | Agostino Imondi | |
Dietmar Ratsch | ||
Drehbuch: | Agostino Imondi | |
Musik: | Eike Hosenfeld | |
Moritz Denis |
Wenn Sie diese Daten spenden möchten, dann wenden Sie sich gerne an uns.
Rezensionen:
2011 | The Hague Movies that Matter Festival Students' Choice Award | Gewinner |
2011 | Cinema for Peace Awards Cinema for Peace Award Most Valuable Documentary of the Year | Nominiert |
2011 | German Film Critics Association Awards German Film Critics Award Best Documentary (Bester Dokumentarfilm) | Nominiert |
2010 | Berlinale Crystal Bear Generation 14plus - Best Film | Gewinner |
2010 | Buster International Children's Film Festival Documentary Award | Gewinner |
2010 | Chicago International Children's Film Festival Adult's Jury Award Documentary Feature | Gewinner |
2010 | German Critics Association Awards Critics Award Film | Nominiert |