Stil-Epochen (12)

Die Klassische Moderne (1900-1937)

Quelle: Pressebild (ard2017)
Quelle: Pressebild (ard2017)

Während Pablo Picasso und Georges Braque in Frankreich mit ihren kubistischen Bildern die Welt in alle möglichen Perspektiven zerlegen, suchen Wassily Kandinsky und seine Künstlerfreunde einen Weg in die Abstraktion. Dabei geht es allen um das eine: die Wahrheit hinter der Wirklichkeit.
Dada und Surrealismus, Suprematismus und Blauer Reiter, Expressionismus und Neue Sachlichkeit - die Zeit zwischen 1900 und 1937 ist nicht nur in politischer Hinsicht eine sehr bewegte. Unabhängig voneinander entwickeln sich die Künstler verschiedener Nationalitäten von der gegenständlichen Malerei weg, um die Wahrheit hinter den Dingen zu ...


Während Pablo Picasso und Georges Braque in Frankreich mit ihren kubistischen Bildern die Welt in alle möglichen Perspektiven zerlegen, suchen Wassily Kandinsky und seine Künstlerfreunde einen Weg in die Abstraktion. Dabei geht es allen um das eine: die Wahrheit hinter der Wirklichkeit.

Im 19. Jahrhundert herrscht ein Stilpluralismus, der sich auf die vergangenen Kunstrichtungen besinnt und sie alle gleichzeitig wieder aufleben lässt. Im 20. Jahrhundert kommt eine neue Vielfalt der Kunststile auf, die alles bisher Dagewesene revolutioniert. In Frankreich entsteht der Kubismus, in Russland der Konstruktivismus, in Deutschland das Bauhaus.

Dada und Surrealismus, Suprematismus und Blauer Reiter, Expressionismus und Neue Sachlichkeit - die Zeit zwischen 1900 und 1937 ist nicht nur in politischer Hinsicht eine sehr bewegte. Unabhängig voneinander entwickeln sich die Künstler verschiedener Nationalitäten von der gegenständlichen Malerei weg, um die Wahrheit hinter den Dingen zu ergründen.

Zum Teil kommen die Maler während ihrer Suche auf unterschiedlichen Wegen zum gleichen Ergebnis. Was Picasso und Braque im Kubismus erreichen, ist manchen Werken von Kandinsky und Marc nicht unähnlich. Die Künstlergruppe "Die Brücke" bringt es in ihrem Manifest auf den Punkt: "Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt." Der Wunsch, das Geistige in der Kunst darzustellen, führt auch Kandinsky weg vom Gegenstand in die Abstraktion.

In Russland sind es die Revolutionsjahre, die dazu führen, dass sich viele Künstler neu orientieren. Weiter westlich ist es der Erste Weltkrieg. Immer mehr Maler und Bildhauer reagieren auf die Sinnlosigkeit des Frontgeschehens. Die Dadaisten entwickeln in der Schweiz und Deutschland eine Form der Anti-Kunst, die jegliche vorgebliche Ordnung in Grund und Boden brabbelt. Kurt Schwitters fertigt zweckfreie Collagen aus zufällig gefundenen Alltagsgegenständen.

In den 20er- und 30er-Jahren beschäftigen sich die deutschen Maler George Grosz und Otto Dix mit der gesellschaftlichen Wirklichkeit der Weimarer Republik - ganz gegenständlich und unter dem Namen "Neue Sachlichkeit". 1937 bereiten die Nazis der modernen Kunst in Deutschland ein Ende. In München stellen sie "Entartete Kunst" aus und verunglimpfen damit alle Künstler, deren Schaffen nicht dem deutschtümelnden Gedankengut der Machthaber entspricht. Hitler kündigt massive Repressionen an, erteilt Arbeitsverbote.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg dürfen Künstler in Deutschland wieder arbeiten, wie sie wollen. Und es dauert nicht lange, da bringt ein Düsseldorfer Kunstprofessor namens Joseph Beuys Leben in die Bude.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Sonntag, den 07.01.2018 um 16:15 Uhr auf ARD alpha.

07.01.2018
16:15
Livestream
Audio-Format:stereo
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Farbe:farbe
Audio-Beschreibung: nein
Hörhilfe: ja
HDTV: nein
Logo-Event: nein
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Schlagwörter:Dokumentation/Reportage, Kunst, Geschichte
Alternative Ausstrahlungstermine:
07.01.2018 16:15 Uhr ARD alpha