Biff McGuire
William „Biff“ McGuire (* 25. Oktober 1926 in New Haven, Connecticut; † 9. März 2021) war ein US-amerikanischer Schauspieler, dessen aktive Karriere über sieben Jahrzehnte umfasste.
McGuire wurde als William Joseph McGuire Jr. in New Haven, Connecticut, geboren und besuchte die Hamden High School. An der High School spielte er aktiv American Football und erhielt dort seinen Spitznamen „Biff“.
Nach seiner Schulzeit begann er Landtechnik am Massachusetts State College der Universität von Massachusetts zu studieren, brach das Studium jedoch ab, um der United States Army Ende des Zweiten Weltkriegs beizutreten.
Er wurde im englischen Oxfordshire stationiert, wo er an der Militärakademie der britischen Streitkräfte in Shrivenham studierte. Während dieser Zeit begann er sich für die Schauspielerei zu interessieren; er arbeitete als Bühnenmaler und erste Rollen in lokalen Theaterproduktionen folgten.
Von 1960 an – bis zu seinem Tod – war er mit der britischen Schauspielerin Jeannie Carson verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. Das Paar trat während ihrer langjährigen Karriere in vielen Produktionen gemeinsam auf, darunter 15 Jahre lang als Ensemble-Mitglieder des Seattle Repertory Theatre.
McGuire starb im Alter von 94 Jahren.
Nach dem Ende seiner aktiven Zeit beim Militär blieb McGuire zunächst in England; ein Theaterkritiker, der ihn bei einer Regionaltheater-Aufführung gesehen hatte, hatte ihm ein Vorsprechen in London empfohlen. Die während seiner Studienzeit in Shrivenham gemachten Bühnenerfahrungen führten so zu einer ersten größeren Rolle in William Saroyans The Time of Your Life unter der Regie von Peter Glenville.
1944 feierte er sein Debüt am Broadway in John Boruffs Bühnenstück Bright Boy in der Rolle des Watts und spielte 1949 einen Funker in der Broadway-Produktion von South Pacific unter der Regie von Josh Logan und mit Mary Martin in der Hauptrolle; er überzeugte Oscar Hammerstein, eine Zeile in dem von ihm gesungenen Lied There Is Nothing Like a Dame zu ändern. Insgesamt war er während seiner Karriere in 21 Broadway-Aufführungen zu sehen.
In den 1950er Jahren, im so genannten „ersten Goldenen Zeitalter des Fernsehens in den Vereinigten Staaten“, war McGuire regelmäßig in Live-Fernsehproduktion zu sehen, die aufwändig und teilweise vor Publikum aufgezeichnet wurden; bis sich Ende der 1950er Jahre die Magnetaufzeichnung (MAZ) durchsetzte und dazu übergegangen wurde, Inhalte auf Magnetband oder hochwertig auf Film vorzuproduzieren. [ 11] Zu den Sendungen der damaligen Zeit, in denen für das Fernsehen adaptierte Bühnenstücke aber auch Episoden-Formate und Shows gezeigt wurden und in denen die Bühnen- sowie Filmstars ihrer Zeit auftraten, gehörten: The Chevrolet Tele-Theatre, Pulitzer Prize Playhouse, The Ford Television Theatre, The Philco Television Playhouse, Armstrong Circle Theatre, Lux Video Theatre, Hallmark Hall of Fame, Westinghouse Studio One, Kraft Television Theatre, Goodyear Television Playhouse, The United States Steel Hour und das Armchair Theatre; sie gelten als Vorläufer heutiger Fernsehserien und Sitcoms.[ 12] Eine wiederkehrende Rolle hatte McGuire zwischen 1951 und 1952 in der Herb Shriner Time auf ABC.[ 12] [ 13] [ 14]
1955 spielte er in der Originalproduktion von Arthur Millers A Memory of Two Mondays unter der Regie von Martin Ritt mit und verkörperte General George Patton in dem Ein-Personen-Stück Damn It Ike!.
Parallel zu seiner Arbeit für das Theater war McGuire ab Mitte der 1950er Jahre auch zunehmend im Film und den aufkommenden Fernsehserien zu sehen.[ 12] So hatte er 1955 einen Gastauftritt in der CBS-Fernsehserie Appointment with Adventure[ 12] und mehrere Auftritte in Alfred Hitchcock präsentiert: The Gentleman From America (1956), The Hidden Thing (1956), Crackpot (1957) und in Don’t Interrupt (1958 als Larry Templeton).[ 12] Zu weiteren Fernsehserien, in denen er mitwirkte, zählen unter anderem Rauchende Colts (1955), All My Children, Starsky & Hutch, Barnaby Jones, Law & Order (1990), Emergency Room – Die Notaufnahme sowie Frasier.[ 12] [ 13] In Gibbsville (1975–1976) porträtierte er Dr. Michael Malloy.[ 12] [ 13] [ 14]
Während eines Castings für die Wiederaufführung des Musicals Der goldene Regenbogen im Jahr 1960, bei dem er die Rolle des Woody Mahoney erhielt, lernte er die Schauspielerin Jeannie Carson kennen – beide heirateten im November desselben Jahres. Ein Jahr später gingen sie mit dem Ensemble des Musicals Camelot auf eine landesweite Tournee; er verkörperte die Rolle des König Artus und sie die Rolle der Guinevere. In Francis Ford Coppolas Musical-Verfilmung von Der goldene Regenbogen aus dem Jahr 1968 war er ebenfalls an der Seite seiner Frau zu sehen.[ 12]
Auf der Kinoleinwand spielte McGuire unter anderem in Das Herz ist ein einsamer Jäger (1968), The Phenix City Story (1955), Endstation 13 Sahara (1963), Thomas Crown ist nicht zu fassen (1968), Paradise Lost (1971), Serpico (1973) und Schlacht um Midway (1976). [ 12]
Gemeinsam mit seiner Frau war er in über 30 Produktionen des Seattle Repertory Theatre („The Rep“) zu sehen und gehörte fast 15 Jahre zum festen Ensemble; McGuire veröffentlichte auch eigene Bühnenstücke und arbeitete als Autor für die damals live ausgestrahlte Sitcom Mister Peepers (1952–1955) mit Wally Cox.
Im deutschen Sprachraum wurde er unter anderem von Friedrich Georg Beckhaus, Lothar Blumhagen, Otto Czarski, Werner Ehrlicher, Heinz Giese, Peter Groeger, Holger Hagen, Klaus Havenstein, Gerd Holtenau, Arnold Marquis, Eberhard Mellies, Klaus Miedel, Hans Nitschke, Joachim Nottke, Wolfgang Pampel, Eberhard Prüter, Horst Raspe, Paul Edwin Roth, Peter Schiff, Siegmar Schneider, Friedrich Schoenfelder, Günther Schramm, Jochen Schröder und Günter Wolf synchronisiert.[ 15] [ 16]
1997 und 2002 erhielt er für seine Broadway-Darstellungen von Pete Davenport in Horton Footes The Young Man From Atlanta und von Theodore Swanson in Paul Osborns Morning’s at Seven jeweils eine Nominierung für den Tony Award.[ 17] [ 18]
Details
Vorname: | Biff |
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Geburtsdatum: | 25.10.1926 (♏ Skorpion) |
Geburtsort: | New Haven |
Sterbedatum: | 09.03.2021 |
Nationalität: | Vereinigte Staaten |
Muttersprache: | Englisch |
Sprachen: | Englisch; |
Geschlecht: | ♂männlich |
Berufe: | Schauspieler, |