Włodzimierz Kotoński
Włodzimierz Kotoński (* 23. August 1925 in Warschau; † 4. September 2014 ebenda ) war ein polnischer Komponist.
Kotoński studierte von 1945 bis 1951 an der Höheren Staatlichen Musikschule (heute Fryderyk-Chopin-Universität für Musik) bei Piotr Rytel. Außerdem nahm er privaten Unterricht bei Tadeusz Szeligowski (1950/1951). In den 1950er Jahren widmete er sich im Auftrag des Nationalen Kunstinstituts der Erforschung der polnischen Volksmusik. Als Ergebnis erschien 1956 das Buch Góralski i zbójnicki .
Zwischen 1957 und 1961 nahm Kotoński an den Darmstädter Ferienkursen teil. Er befasste sich mit elektroakustischer Musik und arbeitete seit 1958 regelmäßig mit dem Experimentalstudio des Polnischen Rundfunks zusammen. Seine 1959 entstandene Etiuda na jedno uderzenie w talerz war die erste elektronische Komposition Polens. In den folgenden Jahren arbeitete er mit vielen Zentren für elektroakustische Musik in Europa zusammen: Mit dem Studio des Westdeutschen Rundfunks in Köln (1966/1967), dem Groupe de Recherches Musicales ORTF in Paris (1970), dem Experimentalstudio des Südwestfunks Baden-Baden Studio in Freiburg (1979), der Stiftelsen Elektroakustik Musik i Sverige in Stockholm (1984) und dem Groupe de musique expérimentale de Bourges (1986).
Seit 1967 unterrichtete Kotoński Komposition an der Staatlichen Hochschule für Musik (heute Fryderyk-Chopin-Universität für Musik), wo er auch das Studio für elektronische Musik leitete. Zu seinen Schülern zählten u. a. Paweł Szymański, Hanna Kulenty, Stanisław Krupowicz, Tadeusz Wielecki, Edward Sielicki und Jacek Grudzień. Als Gastprofessor unterrichtete er Komposition und elektronische Musik an der Königlichen Musikakademie Academy of Music in Stockholm (1971), der State University of New York in Buffalo (1978), der University of Southern California in Los Angeles (1982), der Rubin Academy of Music in Jerusalem (1990) und in Seoul (1994/1995).
1963 veröffentlichte er das Buch Instrumenty perkusyjne we współczesnej orkiestrze („Schlaginstrumente im modernen Orchester“, Schott, Mainz 1968), 1989 die Monographie Muzyka elektroniczna und 1999 das Leksykon współczesnej perkusji (Lexikon der zeitgenössischen Perkussion).