Frédéric Boutet
Frédéric Boutet (* 5. November 1874 in Bourges, Département Cher; † 31. Januar 1941 in Arcachon, Département Gironde) war ein französischer Autor.
Boutets Vater entwickelte 1870 die Planung für eine Hängebrücke über den Ärmelkanal, die nicht verwirklicht wurde. Nach einem Umzug der Familie nach Auteuil in Paris besuchte er dort das Lycée Janson de Sailly. Er glänzte mit seinen schulischen Leistungen und er lernte in dieser Zeit die jungen Dichter wie Franc-Nohain und Oscar Venceslas de Lubicz-Milosz kennen. Seine Mutter zog mit ihm, nachdem sie Witwe geworden war, in das Zentrum von Paris. Dort lernte der junge Mann in den literarischen Cafés der Stadt unter anderem Oscar Wilde kennen und machte Bekanntschaft mit dem Symbolisten und den Dekadenten.
Im Alter von 24 Jahren gab Boutet im okkultistischen Pariser Verlag Chamuel eine Sammlung fantastischer, dekadenter Erzählungen mit dem Titel Contes dans la nuit heraus. In den folgenden Jahren veröffentlichte er im gleichen Verlag weitere groteske und dekadente Geschichten, von denen einige bereits den kommenden Surrealismus vorwegnahmen. Es erschienen danach zwei Kurzromane, die 1902 in einem Band gedruckt wurden.
1903 trat Boutet in die Redaktion des Français, der Abendausgabe der Tageszeitung Le Matin, ein. In den Folgejahren veröffentlichte er in verschiedenen Tages- und Wochenzeitungen Erzählungen und mehrere Romane. 1908 erschienen achtzehn seiner Geschichten aus dem Français mit dem Titel Histoires vraisemblables.
Boutet war zweimal verheiratet und starb nach der Niederlage Frankreichs im Zweiten Weltkrieg in Arcachon an der südwestfranzösischen Atlantikküste.