Das Schweigen der Vögel

Sie waren die Boten des Frühsommers schlechthin: Die Feldlerche, der Kuckuck oder die Nachtigall. Doch ihr Gesang ist von den Wiesen und Feldern verschwunden. Kaum jemand bemerkt das. Wer diese Vögel noch nie richtig wahrgenommen hat, vermisst sie auch nicht. Wie kam es soweit? Im Dokumentarfilm "Das Schweigen der Vögel" gehen die Autoren den Gründen nach. George Gilliéron ist pensionierter Lehrer und Hobby-Ornithologe. Er beobachtete die Vogelpopulationen in seiner Umgebung schon als Kind. Mit 15 Jahren hat er angefangen, in einem Notizheft alle Vögel zu notieren, die er beobachten konnte. Jetzt kann er auf eine beeindruckende Chronik zurückgreifen. "Hier, wo heute das Maisfeld ist, hatten damals vier bis fünf Lerchen ihr Territorium und man konnte sie singen hören", sagt er. Heute sei das ganz anders. Still sei es, beinahe ausgestorben. "Das Schweigen der Vögel" thematisiert die Rolle der Landwirtschaft in Bezug auf die Biodiversität. Er thematisiert die Pestizide, welche die Bauern verwenden, um perfekte Ernten einzufahren. Die Gifte schaden vielen Pflanzen und Tieren. Der Film zeigt aber auch, dass nicht nur die Landwirte in der Pflicht sind, sondern auch die Konsumenten eine große Mitverantwortung tragen. "Ein kleiner Fleck oder eine einzige Macke und die ganze Lieferung wird zurückgesendet", sagt Peter Schwab, Gemüselandwirt im Berner Seeland. Für ihn ist klar: Die Bestrebung, mehr Rücksicht auf die Natur zu nehmen, ist richtig. Doch der Spagat zwischen der immer schnelleren und perfekteren Produktion und der Sorge um die Natur ist alles andere als einfach. Der Film thematisiert den Rückgang der Biodiversität in der Schweiz. Die Schweiz steht im internationalen Vergleich auffallend schlecht da. Die langen Roten Listen der bedrohten Arten sind dafür der traurige Beweis. Neben vielen bedenklichen Tatsachen zeigen die Dokumentarfilmer aber auch positive Veränderungen. Die Sensibilisierung für die Wichtigkeit der Biodiversität ist heute bei vielen Landwirten grösser als noch vor 30 Jahren. Einige Arten sind auch wieder zurückgekehrt. Doch übers Ganze gesehen zeichnet der Film ein düsteres Bild: Die heutigen Massnahmen sind noch lange nicht ausreichend. Die Natur braucht mehr Schutz. Der Hobby-Ornithologe Jacques Pitteloud bringt es auf den Punkt: "Stellen Sie sich einen Frühling ohne Vogelgezwitscher vor. Eine Welt ohne Natur wäre eine triste und graue Welt. Eine Welt ohne Poesie. Und eine Welt ohne Poesie ist keine schöne Welt."

Quelle: Presseportal

Die Sendung wird ausgestrahlt am Donnerstag, den 21.03.2019 um 02:15 Uhr auf Schweiz 1.

21.03.2019
02:15
Alternative Ausstrahlungstermine:
21.03.2019 02:15 Uhr Schweiz 1
20.03.2019 20:50 Uhr Schweiz 1