Damals in Australien

Schmuggel, Mord & Todesstrafe

Quelle: Pressebild (ard2025)
Quelle: Pressebild (ard2025)

Als ehemalige britische Sträflingskolonie trägt Australien das Verbrechen sozusagen in seiner DNA. Ende April 1770 erreicht Kapitän James Cook die Ostküste Australiens und nimmt das Land als New South Wales für die britische Krone in Besitz. Die Deportationen von Sträflingen nach Australien beginnen 1787 und dauern hundert Jahre an. Insgesamt werden mehr als 160.000 Verbrecher in die entfernte Kolonie verbannt. Zur Strafe werden sie als billige Arbeitskräfte der ersten Siedler eingesetzt und stellen somit einen großen Teil der ersten Europäer in Terra Australis.  

Auch Alkohol und Drogen spielen in der Kriminalgeschichte Australiens eine unrühmliche aber entscheidende Rolle. Ende des 18. Jahrhunderts ist Rum sogar übliches Zahlungsmittel und noch 1901 sind 40 % aller Straftaten, die vor Gericht landen, auf Trunkenheit zurückzuführen. Berauschen sich die Australier Anfang des 20. Jahrhunderts mit Opium, sind es in den Folgejahren die Verbrechen mit der Modedroge Kokain, die zur Gründung einer speziellen Drogenpolizei führen. Die Königinnen der Unterwelt der 1920er Jahre sind Tilly Devine und Kate Leigh. Zwei erbitterte Rivalinnen im Konkurrenzkampf ihrer Syndikate, die das Schmuggelgeschäft mit Alkohol und Drogen beherrschen und Geld mit Prostitution, Hehlerei und illegalen Wettgeschäften machen. Viele Morde gehen auf das Konto ihrer Handlanger, der sogenannten Razor-Gangs. In den 1960er Jahren steht Heroin im Fokus der Drogenermittlungen. Amerikanische Soldaten, die sich in Australien von den Schrecken des Vietnamkriegs erholen sollen, führen es im Outback ein. Ende der 1960er Jahren kommt es zu Protesten gegen die Todesstrafe. Sie sind ein weiteres spannendes Kapitel australischer Kriminalgeschichte. 

Die größten Verbrechen in der Geschichte Australiens aber sind die Massaker an den First Australians. Die Ermordung, Vertreibung und Ausbeutung der Aboriginal People wird jedoch nur selten strafrechtlich verfolgt. Bei den Aboriginal People, die seit ca. 50.000 Jahren in Australien leben, handelt es sich um kein einheitliches Volk. Sie entstammen vielen Völkern, Stämmen oder Clans, mit oft höchst unterschiedlichen Gebräuchen und Sprachen. Mit der Ankunft der Europäer ab 1788 sank ihre Zahl von geschätzten 300.000 bis 1.000.000 Einwohnern auf 60.000 im Jahr 1920. Viele von ihnen sterben durch eingeschleppte Krankheiten, aber Unzählige auch durch die gewaltsamen Konflikte mit den Siedlern um Landrechte.

So zeichnet die 3. Folge der Reihe Damals in Australien, - die phoenix als Deutschland-Premiere zeigt -, 250 Jahre spannende Verbrechensgeschichte nach. Die seltenen Fundstücke aus den Filmarchiven des fünften Kontinents erzählen die kriminellen Machenschaften und ihre Bekämpfung in nie gesehenen Bildern und erstmals in Farbe.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Samstag, den 05.10.2024 um 15:45 Uhr auf Phoenix.