Das asiatische Beben

Eine Finanzkrise und ihre Folgen

Quelle: ARD-Pressebild
Quelle: ARD-Pressebild

Die asiatische Finanzkrise war die größte globale Finanzkrise seit den 1930er-Jahren. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg bestand wieder die reale Gefahr eines vollständigen Zusammenbruchs der Weltwirtschaft. Beunruhigend für alle Krisenmanager damals war, dass sie die Krise nicht hatten kommen sehen und nicht darauf vorbereitet waren. Und dass ihre überhastet vorgenommenen Maßnahmen lange nicht nur nicht fruchteten, sondern die Situation nur noch verschlimmerten. Wie konnte das passieren? Was waren die Ursachen?
Das sind Fragen, denen diese Dokumentation nachgeht. Zehn Jahre später, 2008/09, stand die Welt für einige Wochen dann tatsächlich am Abgrund des vollständigen Kollapses der Weltwirtschaft. Die "globale Finanzkrise" führte vor Augen, wie sehr das Funktionieren unserer globalen Welt vom Funktionieren des Finanzmarktes abhängig ist. Viele der wichtigsten und klügsten Köpfe begannen sich zu fragen, ob diese toxische Gefahr des Kollapses nicht inhärenter Teil unserer globalen Wirtschaft ist. Sie haben bis heute keine Antwort gefunden, die sie selbst zufriedenstellen würde. Das bedeutet: Wir leben auf einem Pulverfass. Zu Wort kommen in dieser Sendung weltweit renommierte Expertinnen und Experten.

* Thema: Asien – Das neue Machtzentrum

Die Welt blickt derzeit auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine, in dem auch die USA eine Rolle spielen. Noch sind sie die Supermacht Nr.1. Doch das amerikanische Imperium gerät zunehmend in die Defensive, wir erleben den Übergang von einer uni- in eine multipolare Welt.
Die neue Sicherheitsdoktrin der USA benennt die Gegenspieler klar beim Namen: China, Russland und Iran. Genau diese drei Mächte nehmen Schlüsselpositionen in dem größten Infrastrukturprojekt der Geschichte ein: Auf einer Reise von China nach Europa beleuchtet die Dokumentation "Die Neue Seidenstraße - Poker um eine neue Weltordnung" verschiedene geopolitische Brennpunkte, an denen sich folgenschwere Konflikte zusätzlich zum Ukraine-Krieg entzünden könnten: Taiwan, die Straße von Malakka, Afghanistan und Zentralasien.
Der anschlieβende Dokumentarfilm "Das asiatische Beben" beleuchtet die Finanzkrise in Asien und ihre Folgen für den Westen. 1997/98 ist der Beginn einer schrittweisen Abkoppelung Asiens vom Vorbild "Westen". Der "Osten" kommt zu dem Schluss, dass der "Westen" seine Finanzwirtschaft nicht mehr unter Kontrolle hat. Als aus einer regionalen Währungskrise eine globale Finanz- und Wirtschaftskrise geworden ist, die nach Japan, Russland und Brasilien auch Europa erreicht, entschließen sich Finanzinstitute weltweit zu einer Strategieumkehr und gewähren frische Liquidität. Das beendet die Spekulation und ist der Beginn der Gesundung.
Der Film "Dollar Heroes – Devisen für den Diktator" widmet sich schlieβlich Nordkorea: Rund 100.000 Arbeitssklaven weltweit schuften als Devisenbringer für Kim Jong-uns Regime – sogar in der Europäischen Union. In dieser investigativen Dokumentation wird beleuchtet, unter welchen Bedingungen nordkoreanische Arbeitsbrigaden leben und arbeiten – und wer von diesem unmenschlichen, staatlich organisierten Sklavenhandel profitiert.

Die Sendung wird ausgestrahlt am Montag, den 08.08.2022 um 06:15 Uhr auf arte.